Twitter Werbung: 7 Gründe, warum Firmen auf X (ehem. Twitter) NICHT mehr werben

Nach der Übernahme von Elon Musk hat X (ehem. Twitter) in weniger als einem Monat mehr als die Hälfte seiner Top 100 Werbekunden verloren.

Auch 2 Jahre danach hat sich die Situation nicht wirklich geändert. Der Trend, dass sich Unternehmen zurückziehen und weniger Geld für Werbeanzeigen ausgeben, ist gleich geblieben.

Dazu gehören auch grosse Brands wie Aldi Nord, Audi, Coca-Cola, Chanel und Nestlé. Aber warum eigentlich?

Hier 7 Gründe, warum die Brand Safety bei X aktuell nicht mehr gewährleistet scheint und deshalb viele Firmen und auch Promis sich von Twitter abwenden. Aber zuerst die neusten News zum Thema:

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Updates zu X

 

Update 9. September 2024

Musk unterstützt fragwürdige Inhalte

Elon Musk sorgt für Schlagzeilen, indem er Inhalte von fragwürdigen Quellen wie dem Pro-Putin-Influencer-Unternehmen Tenet Media teilt oder kommentiert. Mit seinen 190 Millionen Follower:innen verleiht er solchen Posts enorme Reichweite, was weitere Kontroversen rund um X anheizt und die Plattform für Werbetreibende noch unattraktiver macht. (Quelle)

 

Update 29. August 2024

X als Plattform für Desinformation und Hetze

Laut einem Bericht von Watson hat Elon Musk Twitter (jetzt X) zu einem «morastigen Sumpf» aus rassistischen Influencern, Sex-Bots und von Russland finanzierten Pro-Trump-Fake-Accounts gemacht. Musks selbsternanntes Ziel, als «free speech absolutist» die Plattform zu führen, hat zu einem massiven Anstieg solcher problematischen Inhalte geführt. Unternehmen und User distanzieren sich zunehmend von der Plattform.
(Quelle)

Update 7. August 2024

X-Chef verklagt Werbetreibende

Elon Musk greift zu drastischen Mitteln, um den massiven Rückgang der Werbeeinnahmen auf seiner Plattform X (ehem. Twitter) zu bekämpfen, indem er nun Werbetreibende verklagt, die sich entschieden haben, ihre Kampagnen einzustellen. Diese Unternehmen boykottieren X, weil sie mit der Richtung unzufrieden sind, die die Plattform seit Musks Übernahme eingeschlagen hat. Statt die Bedenken der Werbekunden ernst zu nehmen und die Plattform attraktiver zu gestalten, versucht Musk, durch rechtlichen Druck seine verlorenen Einnahmen zurückzugewinnen. Besonders absurd erscheint dabei die Klage gegen den Süsswarenhersteller Mars, die deutlich macht, wie weit Musk bereit ist, zu gehen, um seine gescheiterten Entscheidungen zu verteidigen.

Der Fall einer Non-Profit-Organisation, die nach einer Klage durch Musk aufgeben musste, zeigt zudem die aggressive Taktik, mit der er seine Kritiker mundtot machen will. Dieses Vorgehen könnte jedoch das Vertrauen in die Plattform und in Musks Führungsstil weiter untergraben, was langfristig noch mehr Werbekunden vertreiben könnte.

 

Update 2. August 2024

Anstieg rassistischer Demos durch Tweets auf X

Berichte deuten darauf hin, dass die rassistischen Demonstrationen in England diesen Sommer möglicherweise nicht so stark eskaliert wären, wenn Elon Musk nicht die Falschmeldungen des rechten Hetzers Tommy Robinson auf X geteilt hätte. Diese Verbreitung von Desinformationen zeigt die problematische Rolle, die X bei der Verstärkung extremistischer Stimmen spielt. (Quelle)

 

Update 24. Juli 2024

Rückschritt bei X: Schusswaffen statt Wasserpistolen

 

Vor etwa sechs Jahren ersetzten grosse Plattformen wie Apple, Meta und Microsoft das Revolver-Emoji durch eine Wasserpistole, um ein Zeichen gegen Hass und Gewalt zu setzen. Jetzt hat X (ehem. Twitter) diese Entscheidung zurückgenommen und das Pistolen-Emoji wieder eingeführt. Diese Rückkehr wird als unsensibel empfunden, da weltweit immer wieder Waffengewalt auftritt und grosse Debatten über Waffengesetze geführt werden. Die Entscheidung von X könnte als Rückschritt betrachtet werden, da sie die negativen Werte, die mit der Pistole verbunden sind, erneut in den Vordergrund rückt.

 

Update 3. Juni 2024

X macht OnlyFans Konkurrenz?

Elon Musks Plattform X, ehemals Twitter, erlaubt nun offiziell pornografische Inhalte, einschliesslich KI-generierter, fotografischer und animierter Darstellungen.

Diese Entscheidung wird als höchst problematisch eingestuft, da eine wirkungsvolle Altersverifikation fehlt, was Minderjährigen potenziellen Zugang zu diesen Inhalten ermöglicht.

Obwohl Nutzer solche Inhalte markieren müssen, ist dies ein unzureichender und unzuverlässiger Schutz. In der EU könnte X erhebliche regulatorische Schwierigkeiten bekommen, da die Plattform den Anforderungen des Digital Services Act nicht entspricht.
Bereits im Dezember 2023 leitete die EU-Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren gegen X ein, und die neuen Richtlinien erhöhen das Risiko weiterer Sanktionen erheblich.

 

Update 29. April 2024

Threads als grösste Konkurrenz

Im Juli 2023 wurde Metas Version von X ins Leben gerufen, Threads. Neueste Berechnungen haben ergeben, dass sie bereits mehr tägliche aktive Nutzer:innen verzeichnet als Elon Musks X.

Threads nutzen im April 2024 über 28 Mio. Nutzer:innen, während im gleichen Zeitraum nur 22 Mio. User:innen X verwendeten. (computerbild.de).

 

Update 22. März 2024

Täglich aktive User:innenzahlen gehen weiter runter

Der Grossteil der Nutzer:innen von X stammt aus den USA. Der Vergleich von Februar 2023 zu Februar 2024 zeigt, dass 18 % weniger User:innen die Plattform täglich nutzen. Insgesamt ging die User:innenzahl um 23 % runter, seitdem Elon Musk die App übernahm. (Quelle: nbcnews.com)

 

Update 15. Januar 2024

Meinungsfreiheit unter autoritären Regierungen

Obwohl Elon Musk X als Bastion der Meinungsfreiheit darstellt, zeigt eine Analyse des Guardian, dass unter seiner Führung 83 % aller Zensuranträge von autoritären Regierungen akzeptiert wurden. Gleichzeitig gibt Musk extremen Stimmen wie rassistischen Hetzern eine Plattform, um ihre Botschaften global zu verbreiten. Diese widersprüchliche Politik führt zu weiterer Unsicherheit unter Werbekunden. (Quelle)

 

Update 13. Dezember 2023

Die schlechten Nachrichten aus dem Hause X sammeln sich: Laut einem Medienbericht von «Bloomberg» (13.12.2023 «Heise»), purzelten die Werbeeinnahmen des Kurznachrichtendienstes im Jahr 2023 auf 2,5 Milliarden Dollar. Dies bedeutet eine nahezu Halbierung der Einnahmen im Vergleich zur Zeit vor der Übernahme durch Elon Musk.

Ergebnis 1:

Seit dem Einstieg von Elon Musk hat X knapp drei Viertel seines Wertes verloren. Ein Finanzdienstleister bezifferte den bisherigen Verlust auf 71,5 Prozent, was bedeutet, dass X jetzt nur noch ein Bruchteil der 44 Milliarden US-Dollar wert ist, die Musk Ende 2022 bezahlt hat. Dieser dramatische Wertverlust könnte noch weiter ansteigen, insbesondere da die Werbeeinnahmen des Unternehmens erheblich gesunken sind.

Ergebnis 2:

X hat in den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 rund 600 Millionen Dollar mit Werbung eingenommen. Dies zeigt einen deutlichen Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren und verdeutlicht die Schwierigkeiten, denen sich die Plattform stellen muss.

Ergebnis 3:

X hat zwar mit dem gebührenpflichtigen Abo X Premium eine neue Einnahmequelle geschaffen, aber die Einbrüche bei den Werbeeinnahmen konnte das kaum ausgleichen. Laut dem «Bloomberg»-Bericht machen Werbeeinnahmen immer noch bis zu 75 Prozent der Gesamtumsätze aus.

 

Update 4. Juni 2023

Die Datenanalytiker:innen Luca Hammer und Martina Schories sind im Auftrag des ZDF Magazin Royale der Frage nachgegangen, wie sich das deutschsprachige X (ehem. Twitter) seit der Übernahme durch Musk verändert hat. Die wichtigsten Ergebnisse:

Ergebnis 1:

Insgesamt hat die Anzahl der deutschsprachigen Tweets abgenommen. Im April 2023 wurden 20 Prozent weniger Tweets veröffentlicht als im April 2021.

Ergebnis 2:

Vergleichsweise kleine Bubbles werden durchschnittlich noch kleiner – und twittern weniger. Das deutet auf weniger Meinungsvielfalt bei Twitter hin.

Ergebnis 3:

Im April 2023 hat die Bubble, die aus vorwiegend rechten Accounts besteht, 64 Prozent mehr Tweets veröffentlicht als im April 2021.

Mehr dazu hier im Video und unter vogel.rip

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1. Fehlende Brand Safety wegen Massenentlassungen

Der neue Eigentümer von Twitter, Elon Musk, hat in kürzester Zeit mehr als die Hälfte der Twitter-Mitarbeiter:innen und Top-Führungskräfte, die für die Erstellung von Richtlinien und die Moderation von Inhalten zuständig sind, entlassen.

Er entliess u. a. auch Vijaya Gadde, Twitters Leiterin für Rechtspolitik, Vertrauen und Sicherheit.

Um die Dinge noch komplizierter zu machen, hat X (ehem. Twitter) sein Menschenrechtsteam entlassen.

Der ehemalige Leiter der Abteilung für Vertrauen und Sicherheit, Yoel Roth, erklärte gegenüber Reuters, dass das Social-Media-Unternehmen unter dem neuen Eigentümer Elon Musk weniger sicher geworden sei und dass das Unternehmen nicht mehr über genügend Mitarbeiter:innen verfüge, damit X sicher arbeiten könne. (mehr dazu hier)

Infolgedessen haben die Aktionen bei Werbetreibenden Besorgnis ausgelöst, da eine Brand Safety nicht mehr gewährleistet werden kann.

Obwohl X, unter der Leitung von Elon Musk versucht hat, seine Plattform zu verbessern, berichten viele Unternehmen immer noch von unzureichenden Massnahmen zur Moderation. Dies führt dazu, dass Marken in unpassenden Kontexten erscheinen können, was das Risiko für Reputationsschäden erhöht.

 
 

2. Extremistische Accounts wegen «Amnestie»

Musk hat auch versprochen, fast allen gesperrten Konten "Amnestie" zu gewähren, auch denen, die scheinbar wegen Hassreden gesperrt wurden.

Vor kurzem hat er das Konto des bekennenden weissen Rassisten Andrew Anglin, dem Gründer einer Neonazi-Website, wieder freigeschaltet.

Anglin, der 2013 von Twitter verbannt wurde, hat dazu aufgerufen, das Berliner Holocaust-Denkmal abzureissen (das er verächtlich als «Schwindel» bezeichnet) und durch eine 1.000 Fuss hohe Hitler-Statue zu ersetzen.

Musk hat auch den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump wieder eingestellt, rechtsextreme Konten hofiert und sich mit ihnen eingelassen und ein willkürliches Verifizierungssystem eingeführt, das es Extremist:innen und Betrüger:innen ermöglicht, einen blauen Check zu erwerben.

Vor allem der letzte Schritt öffnete die Plattform für eine Vielzahl von betrügerischen Aktivitäten und Markenimitationen.

Die New York Times berichtete über einen 69%igen Anstieg von Konten, die mit der Terrorgruppe ISIS in Verbindung stehen, in den ersten 12 Tagen, nachdem Musk die Kontrolle über die Plattform übernommen hatte.

 
 

3. Diskriminierung

Das Network Contagion Research Institute fand heraus, dass die Verwendung des "N-Wortes" innerhalb von 12 Stunden, nachdem Musk das Ruder übernommen hatte, um mehr als 500 % anstieg, während Berichte über antisemitische, frauenfeindliche und Anti-LGBTQ+-Sprache überhand nahmen.

Musk selbst hat FTX-Verschwörungstheorien gestreut, die LGBTQ+-Bewegung angegriffen und rechtsradikale Inhalte unterstützt (mehr dazu).

 
 

4. Hassreden

Eine weitere Statistik zeigt, dass Beleidigungen gegen schwarze Amerikaner:innen verdreifacht haben, antisemitische Beiträge um mehr als 60 % gestiegen und Beleidigungen gegen Angehörige der LGBTQIA+- Community von 2.506 pro Tag auf fast 4.000 Kommentare pro Tag angestiegen sind, und das alles innerhalb der ersten zwei Wochen, seit Musk die Leitung übernommen hat, so CNN.

Der Anstieg von Hassreden auf X ist beispiellos, finden Forscher:innen. Problematische Inhalte und ehemals gesperrte Konten haben in der kurzen Zeit, seit Elon Musk die Leitung übernommen hat, stark zugenommen, so die Forscher:innen (mehr dazu im NY Times Artikel hier).

 
 

5. Firmenwerbung auf rassistischen Profilen

Amazon- und Uber-Anzeigen erschienen auf den X-Seiten der von Musk wiederhergestellten rechtsextremen Rassisten. Anzeigen von Dutzenden grosser Marken tauchten auf Konten von Rassist:innen und Extremist:innen auf, wie die Washington Post berichtet.

 
 

6. Verschwörungstheorien

In einem inzwischen gelöschten Tweet teilte Elon Musk einen Link zu einer Website mit Verschwörungstheorien über den Angriff auf Paul Pelosi.

In einer Antwort an Hillary Clinton sagte Musk, dass "an dieser Geschichte mehr dran sein könnte, als man denkt".

 
 

7. Chaos mit “verifizierten Accounts”

Insbesondere nach dem verpatzten Start des 8-Dollar-X-Blue-Abonnements, das die Verifizierung von Konten beinhaltete, haben sich diverse Unternehmen von X (ehem. Twitter) abgewendet.

X-Nutzer:innen erfuhren schnell, dass sie 8 Dollar zahlen konnten, um sich als hochkarätige Konten und Unternehmen auszugeben, was zu einem Chaos auf der Plattform führte.

 
 

Welche Unternehmen haben X bereits verlassen?

50 der 100 grössten Werbekund:innen haben entweder ihren Rückzug angekündigt oder ihre Werbung auf X (ehem. Twitter) eingestellt. Nach Angaben von Media Matters gehören zu diesen Unternehmen unter anderem:

  • American Express Company

  • Audi

  • Aldi Nord

  • BlackRock, Inc.

  • Chanel

  • Chevrolet

  • Coca-Cola

  • Dell

  • Ford

  • General Motors

  • Heineken N.V.

  • Hewlett-Packard (HP)

  • Jeep*

  • Kellogg Gesellschaft

  • LinkedIn Gesellschaft

  • MailChimp (Die Rocket Science Gruppe)

  • Mars, Incorporated

  • Merck & Co. (Merck Sharp & Dohme MSD)*

  • Meta Platforms, Inc. (ehemals Facebook, Inc.)

  • Nestlé

  • Novartis AG*

  • Die Coca-Cola Gesellschaft

  • Die Kraft Heinz Gesellschaft

*Firmen mit Asterisk haben eine Erklärung abgegeben oder öffentlich berichtet, dass es seine Anzeigen auf X eingestellt wurden. Ansonsten handelt es sich bei den in dieser Liste aufgeführten Unternehmen um «stille Aussteiger», basierend auf einer Media Matters-Analyse von Pathmatics-Daten. Diese Unternehmen haben zuvor auf X geworben, dann aber nach direkter Ansprache, Kontroversen und Warnungen von Medienkäufern für einen längeren Zeitraum aufgehört."

 
 

Bekannte Promis, die X verlassen haben

Influencer:innen und Prominente verlassen X aus unterschiedlichen Gründen, darunter:

1 Elton John

"Mein ganzes Leben lang habe ich versucht, Musik zu nutzen, um Menschen zusammenzubringen. Dennoch macht es mich traurig zu sehen, wie Fehlinformationen jetzt dazu benutzt werden, unsere Welt zu spalten.

Ich habe beschlossen, Twitter nicht mehr zu nutzen, da die jüngste Änderung der Richtlinien es ermöglicht, dass Fehlinformationen unkontrolliert gedeihen."

 
 

2 Gigi Hadid

"Ich habe heute meinen Twitter-Account deaktiviert. Seit langem, aber vor allem mit der neuen Führung, wird es immer mehr zu einem Sündenpfuhl des Hasses und der Bigotterie, und das ist kein Ort, an dem ich Teil sein möchte."

Mehr dazu hier: https://people.com/style/gigi-hadid-quits-twitter/

 
 

3 Moby

“Dies wird mein letzter Tweet sein. Gestern Abend hat @elonmusk ein antisemitisches Meme der alten Rechten, eine gefälschte @cnn-Story und ein Bild mit Waffen auf seinem Nachttisch gepostet. @Twitter ist zu einem Sündenpfuhl für Rassismus, Antisemitismus, Desinformation und dummen rechtsextremen Hass geworden, und es ist Zeit, es zu verlassen.”

Quelle: Twitter (X)

 
 

4 Jim Carrey

"Ich verlasse Twitter, aber 1. hier ist ein Cartoon, den ich mit meinem Freund Jimmy Hayward gemacht habe. Er basiert auf meinem Gemälde eines verrückten alten Leuchtturmwärters, der nackt in einem Sturm steht, die Engel beschwört und seine Lampe leuchten lässt, um uns durch eine tückische Nacht zu führen. Ich liebe euch alle so sehr!"

Quelle: Twitter (X)

 
 

X ja oder nein?

Was ist deine Meinung? Sollte man X jetzt verlassen und zu Mastodon oder Threads wechseln? Schreibe deine Einschätzung oder Fragen in die Comments.

Wir als Online-Marketing-Agentur werden jedenfalls vorerst von Werbekampagnen bei X (ehem. Twitter) absehen und Kund:innen attraktive Alternativen anbieten.