Limitierungen beim Webtracking

15 Gründe für Tracking Limitierungen

Rund 20-50% des Traffics kann im Analytics nicht gemessen werden und bleibt unsichtbar. Das bedeutet: Wenn Sie 100 Conversions im Analytics messen, so dürften es in Wirklichkeit zwischen 120 und 150 oder auch mehr sein.

Die Hauptgründe: Adblocker, technische Barrieren oder Do Not Track (DNT) Browser.

Entdecken Sie die 15 häufigsten Gründe für Tracking-Limitierungen und wie Sie Ihr Website-Tracking mit serverseitigem Tracking verbessern können.

1. Browser-Einstellungen und Datenschutzrichtlinien

Nutzer:innen können in ihren Browsern einstellen, ob sie das Tracking erlauben oder blockieren möchten. Es können Cookies abgelehnt oder Datenschutzeinstellungen im Browser entsprechend angepasst werden.

Diese Massnahmen schützen die Privatsphäre der Nutzenden, können aber die Datenerfassung erschweren, weil Websites dann nicht alle Informationen über das Verhalten der Nutzer aufzeichnen dürfen.

Stellen Sie sicher, dass Ihre Webseite, wenn erforderlich, einen klaren, leicht verständlichen Cookie-Banner wie Cookiebot verwendet, welcher es Nutzer:innen ermöglicht, ihre Präferenzen hinsichtlich des Trackings individuell einzustellen (für EU-Raum).

In der Schweiz ist laut dem aktuellen nDSG (Stand 01.09.2023) ein Cookie-Banner in den meisten Fällen nicht obligatorisch. Mehr Informationen findet Sie in unserem Blogbeitrag.

2. Verwendung von Ad-Blockern

Viele Internetnutzer:innen verwenden Ad-Blocker, die das Tracking von Werbeanzeigen und anderen Elementen auf einer Webseite blockieren können.

2022 nutzten rund 35,2 Prozent der Internetnutzer:innen Ad-Blocker. Dadurch wird das Tracking möglicherweise verhindert oder verzerrt.

Anzahl der Nutzer von Desktop-Adblockern weltweit von Januar 2011 bis Dezember 2021 (Statista, 2024)

Betrachten wir diese Grafik von Januar 2011 bis Dezember 2021, so wird ersichtlich, dass Ad-Blocker Nutzung jährlich ansteigt und 2021 weltweit eine Anzahl von 290 Millionen erreichte.

3. JavaScript-Deaktivierung

Nutzer:innen können JavaScript in ihren Browsern deaktivieren. Da viele Tracking-Tools, wie Google Analytics, auf JavaScript basieren, können diese Tools keine Daten sammeln, wenn JavaScript deaktiviert ist.

Einige Anbieter wie Matomo entwickeln daher alternative Methoden zur Datenerfassung, die ohne JavaScript auskommen.

4. Serverprobleme

Technische Probleme auf der Serverseite, wie Überlastungen oder Ausfälle, können dazu führen, dass Daten nicht richtig erfasst werden.

Überlastungen passieren, wenn zu viele Anfragen oder zu viel Datenverkehr den Server überlasten.

Serverausfälle sind noch schwerwiegender, da die Webseite in solchen Fällen nicht erreichbar ist und kein Tracking möglich ist.

Um solche Probleme zu vermeiden, sollten robuste Server-Infrastrukturen und Überwachungssysteme wie Uptimerobot eingesetzt werden.

5. Nicht unterstützte Geräte oder Browser

Tracking-Methoden müssen mit verschiedenen Geräten und Browsern kompatibel sein, um genaue und vollständige Daten zu erfassen. Regelmässige Tests mit Tools wie BrowserStack helfen, sicherzustellen, dass das Tracking auf allen Plattformen funktioniert.

Für mobile Geräte sollte das Tracking ebenfalls optimiert werden, um korrekte Daten zu erfassen.

Nutzen Websitebesucher:innen veraltete bzw. nicht aktualisierte Webbrowser, welcher bestimmte Tracking-Skripte nicht unterstützt, so können Daten über das Verhalten der Nutzenden nicht korrekt erfasst werden.

Implementieren Sie zudem alternative Tracking-Methoden als Fallback für Fälle, in denen die primäre Methode nicht unterstützt wird. Beispielsweise kann serverseitiges Tracking helfen, Lücken zu füllen, wenn clientseitiges JavaScript-Tracking blockiert wird.

6. Verbindungsprobleme

Benutzer:innen können Probleme mit ihrer Internetverbindung haben, was zu Unterbrechungen bei der Datenerfassung führen kann.

Solche Probleme führen dazu, dass Anfragen an Analysetools nicht erfolgreich abgeschlossen werden, was in unvollständigen Datensätzen und potenziell verzerrten Analyseergebnissen resultieren kann.

Optimieren Sie Ihre Webseite für schnelle Ladezeiten, besonders für Nutzer:innen mit langsamer Internetverbindung. Dies beinhaltet die Reduzierung der Dateigrössen von Bildern und Skripten und die Verwendung von Techniken wie Lazy Loading.

Überprüfen und justieren Sie auch die Timeout-Einstellungen für Tracking-Anfragen, um Nutzer:innen mit langsameren Verbindungen besser zu berücksichtigen und die Chancen zu erhöhen, dass Daten erfolgreich gesendet werden.

7. Caching

Manche Browser oder Proxyserver speichern kopierte Versionen von Webseiten, um Ladezeiten zu verkürzen. Dadurch werden bestimmte Zugriffe nicht aufgezeichnet.

Mit Cache-Busting-Techniken kann sichergestellt werden, dass Tracking-Codes bei jedem Seitenaufruf ausgeführt werden, auch wenn die Seite aus dem Cache geladen wird.

Serverseitiges Tracking kann ebenfalls helfen, dieses Problem zu beheben.

8. "Do Not Track"-Option (DNT)

Einige Nutzer aktivieren die "Do Not Track"-Option in ihren Browsern, was bedeutet, dass sie nicht getrackt werden möchten.

Websites und Analysetools können das Tracking für Nutzer:innen mit aktiviertem DNT reduzieren oder ganz einstellen.

Beispiel: Eine Nutzerin aktiviert die DNT-Option in ihrem Safari-Browser. Websites, die das DNT-Signal respektieren, erfassen dann keine Tracking-Daten mehr von dieser Nutzerin.

9. Firewall-Einstellungen

Netzwerkfirewalls und Sicherheitseinstellungen können den Zugriff von Analysetools blockieren, was zu unvollständigen Aufzeichnungen des Traffics führt.

Beispiel: Ein Unternehmen hat eine strenge Firewall, die viele externe Tracking-Domains blockiert. Mitarbeitende, die von diesem Netzwerk aus auf Webseiten zugreifen, hinterlassen daher keine Tracking-Spuren auf diesen Seiten.

Auch hier kann serverseitiges Tracking helfen, denn diese Tracking-Methode findet direkt auf dem Webserver statt und ist daher weniger anfällig für Blockierungen durch Firewalls.

10. Apples Änderungen am Tracking und an Cookies

Seit der Einführung der App Tracking Transparency (ATT) in iOS 14.5 müssen Apps explizit um Erlaubnis bitten, bevor sie Nutzende über verschiedene Apps und Webseiten hinweg verfolgen dürfen. Dies hat zu einem erheblichen Rückgang der Trackingmöglichkeiten geführt.

Plattformen wie Facebook und andere werbebasierte Unternehmen haben gemeldet, dass sie Milliarden an Werbeeinnahmen verloren haben, da viele Nutzende Tracking ablehnen. Dies hat nicht nur das Targeting erschwert, sondern auch die Attribution komplizierter gemacht.

11. Intelligent Tracking Prevention (ITP)

Neben Apples Datenschutzmassnahmen hat auch Safaris Intelligent Tracking Prevention (ITP) die Nachverfolgung drastisch eingeschränkt.

ITP blockiert standardmässig Drittanbieter-Cookies und erschwert das Tracking über Websites hinweg.

Auch andere Browser wie Firefox und Brave implementieren zunehmend Datenschutzfunktionen, die das Web-Tracking einschränken. Diese Browser blockieren oft nicht nur Cookies, sondern auch andere Tracking-Technologien wie Fingerprinting.

12. Multi-Device Journeys

Die Nutzung von mehreren Geräten durch Konsument:innen erschwert die präzise Verfolgung von User Journeys.

Nutzende wechseln zwischen Smartphones, Tablets und Computern, und Tracking-Mechanismen können daher nur schwer den gesamten Pfad eines Nutzenden über mehrere Geräte hinweg erfassen, es sei denn, sie sind in allen Geräten über dieselbe Plattform eingeloggt.

Diese Herausforderung wird durch Datenschutzbestimmungen und die Beschränkungen der Nutzung von Drittanbieter-Cookies weiter verschärft

13. Die Dominanz von Apps

Immer mehr Nutzende verbringen einen Grossteil ihrer digitalen Zeit innerhalb von mobilen Apps. Diese “abgeschlossenen” Systeme erschweren die Verfolgung von Nutzeraktivitäten durch herkömmliche Web-Tracking-Methoden. Da Apps oft unterschiedliche Tracking-Technologien verwenden als Webbrowser, bleiben viele Interaktionen für Web-Analysetools unsichtbar.

Unternehmen sollten daher vermehrt auf In-App-Tracking und Partnerschaften mit App-Entwicklern setzen, um diese Lücken in der Datenerfassung zu schliessen.

14. Zero-Click Consumption

Die Zero-Click-Suche bedeutet, dass immer mehr Suchanfragen in Google und anderen Suchmaschinen enden, ohne dass Nutzende auf Links klicken.

Studien zeigen, dass bis zu 60 % der Suchanfragen ohne einen Klick enden, da die Nutzer ihre Informationen direkt von den Suchergebnisseiten erhalten.

Dies erschwert die Attribution erheblich, da Websites keinen direkten Traffic mehr sehen, auch wenn sie für die Informationen verantwortlich sind, die Nutzende konsumieren​.

15. Dark Traffic

Dark Traffic bezeichnet den Traffic, der in Analysetools als «direkt» angezeigt wird, obwohl er tatsächlich von anderen Quellen wie Social Media oder Messaging-Apps stammt.

Plattformen wie WhatsApp, Facebook Messenger und TikTok verschleiern Referrer-Daten, was es für Unternehmen schwierig macht, den Ursprung des Traffics zu identifizieren. Dies führt zu erheblichen Tracking-Lücken, die nur schwer geschlossen werden können.

🚀👉 Serverseitiges Tracking zur Verbesserung Ihres Trackings

Um die oben genannten Herausforderungen zu meistern, ist es entscheidend, alternative Tracking-Methoden als Fallback zu implementieren.

Eine besonders effektive Lösung ist das serverseitige Tracking. Diese Methode hilft, Lücken zu füllen, die durch blockiertes JavaScript-Tracking entstehen.

Da serverseitiges Tracking direkt auf dem Webserver stattfindet, ist es weniger anfällig für Blockierungen durch Ad-Blocker, JavaScript-Deaktivierungen oder Firewall-Einstellungen.

Dadurch können Sie sicherstellen, dass Sie auch unter schwierigen Bedingungen präzise und umfassende Daten über das Nutzerverhalten erfassen.

Gerne unterstützen wir Sie bei der Implementierung von serverseitigem Tracking.

 

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